Eben habe ich mich auf der Heimfahrt noch an der heimischen Landschaft berauschen können und die herrlichen Ausblicke genossen, denn auf den Umgehungstraßen ist man gottseidank weitgehend unbehelligt von Wahlplakaten, bzw. dem, was davon übrig blieb. Das ändert sich schlagartig ab Ortseingang Mannweiler-Coeln und hält an bis Rockenhausen.
Tanja Gaß strahlt immer noch von jeder zweiten Laterne. Kein Hinweis auf eine Stichwahl, kein erneuerter Aufruf, sie zu wählen, aber auch kein Dank an die, die ihr am letzten Sonntag reichlich Stimmen beschert haben. „Vielleicht zu wenig Helfer*innen?“ denke ich. „Kriegskasse zu dürftig?“ könnte auch ein Grund sein. Vertraut sie vielleicht auch einfach nur auf die Kompetenz der Wählerinnen und Wähler, sich selbst zu entscheiden und will ihnen „die Wahl“ lassen?
Anders beim Mitbewerber: „Cullmann wählen“ steht da immer noch. Aber die Begründung für diese Aufforderung ist inzwischen überklebt, das zählt jetzt alles nicht mehr, es geht wohl nur noch ums Gewinnen. Das Witzige dabei: Jedes „Cullmann wählen„-Lesen löst bei mir ein „wieso eigentlich?„-Denken aus. Die alternativlose Aufforderung geht mir echt auf den Geist. Ich stelle für mich fest:
Dieser Befehlston verletzt meine Gefühle!
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