Die kritischen Anmerkungen im Feedback eines Freundes auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs im Mai 2019 haben mich seinerzeit veranlasst, mein Projekt blog4ROK nochmals gründlich auf den Prüfstand zu stellen. Denn seine Fragen und Bedenken waren ja auch möglicherweise identisch mit den Fragen und Bedenken anderer Leser*innen.

Meine Antwort habe ich ursprünglich in einem eigenen Untertitel veröffentlicht, den ich aber im Rahmen eines ersten Relaunch der Blog-Seiten gelöscht habe. Dennoch will ich den Inhalt lesbar erhalten und habe ihn daher als „Beitrag“ hierhin gespeichert. Lesen Sie also hier, was ich am 9.Mai dem Freund geantwortet habe:

Lieber Freund,

ich danke dir sehr für deine offene Kritik an meinem Blog, für Lob und Tadel.

Du findest es einerseits gut, dass ich mich sachlich um das Aufzeigen von Hintergründen und Sachverhalten bemühe, über die du in den gängigen Medien noch nichts gelesen hast. Du befürchtest andererseits, dass mein Blog die Plattform sein soll, um mit der Führungscrew von Stadt und Verbandsgemeinde „abzurechnen“.

Du hast mit Beidem recht: Ja, ich will Zusammenhänge aufzeigen, ich will Sachverhalte und vor allem auch Widersprüche darin aufzeigen. Es wird ja bald gewählt und ich nehme mir deshalb in meinem Blog die vollmundigen Sprüche und Versprechungen vor und versuche, sie auf ihren Gehalt hin überprüfen.

Und ja, ich will auch „abrechnen“. Sachverhalte und Zusammenhänge sind so, wie sie sind, ja nur, weil sie von Menschen geplant, auf den Weg gebracht, umgesetzt und durchgezogen werden. Wie bei Beton – da kommt es ja auch immer darauf an, was der Architekt daraus macht. Auch wenn man gerne möchte, dass „es nur um die Sache geht“ – letztlich geht es natürlich um die oder den Menschen dahinter und die benenne ich in meinem Blog.

Aus diesen beiden Motiven besteht die Intention für meinen Blog. In den letzten Jahren habe ich, so oft ich konnte, Sitzungen besucht und auch immer mal wieder in meinen Leserbriefen Kritik geübt, wenn das, was in der Sitzung anstand, Grund zur Kritik gab. Dieser Art, kritisch an die Öffentlichkeit zu treten sind natürlich Grenzen gesetzt, die Rheinpfalz wird mir ja keine wöchentliche Kolumne einräumen. Andererseits erhielt ich immer (!) ein sehr positives Feedback, manchmal auch nur hinter vorgehaltener Hand. Also entstand die Idee, das Medium Blog dafür zu nutzen, um die Dinge beim Namen und/oder Ross und Reiter öffentlich zu nennen. Insofern hast du also auch in diesem Punkt ziemlich recht: Ich rechne nicht ab, sondern ich rechne auf, als Wähler und als politisch interessierter Bürger.

Herzlichst dein

Peter Gläser