Das Haus war verkauft, der Eigentümer wollte es als Wohn- und Geschäftshaus renovieren. Die Stadt machte dann von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch. Grundlage für den Kauf war eine flugs bemühte gegenteilige städtebauliche Stellungnahme, war bis dahin doch gerade die historisch- städtebauliche Geschlossenheit des Straßenzuges als stadtbildprägend und mithin zu erhaltend angesehen worden. Das Haus wurde abgerissen, ein Platz hergestellt. Die Maßnahme ist jetzt, April 2019, nach der Entfernung eines störenden Parkplatzes, abgeschlossen.

Die Rheinpfalz – Donnersberger Rundschau schreibt im Februar 2012: „Seebald sagte, dass der Ausschuss Umwelt, Planung und Bauen sowie der Haupt- und Finanzausschuss nach eingehender Diskussion die städtebaulichen Argumente überzeugt hätten: eine optisch bessere Anbindung der Kreuznacher Straße mit dem Rognacplatz durch den Anschluss an die dahinter liegende Gasse, der freie Blick aus der Kreuznacher Straße auf das Museum für Zeit sowie die Freilegung der historischen Fenstergewänne der ehemaligen katholischen Kirche (jetziges Eiscafé Messina); zudem soll der freie Platz ausgestaltet werden. „Ganz grob geschätzt” rechnet Seebald mit Gesamtkosten von etwa 100.000 Euro – inklusive Erwerb, Abriss und Neugestaltung. Die Maßnahme sei außerdem förderfähig über die Stadtsanierung des Landes. Hier stünden grundsätzlich Landesmittel für die Stadt Rockenhausen bereit, der Fördersatz liege bei 80 Prozent, für die Stadt blieben danach „grob geschätzt” 20.000 Euro an Kosten.“

Ist die neue „wertvolle städtebauliche Achse“ (=O-Ton Seebald in der UPB-Sitzung vom 25.1.2016) ihr Geld wert? Oder ist es eine teure „Zahnlücke“ (=O-Ton Städtebau-Professor Ziegler TU-KL beim Rundgang). Schwer zu sagen, denn eine Schlussrechnung wurde der Öffentlichkeit bis heute nicht präsentiert. Klar ist nur: Die im Rat vorgetragenen 100.000 € dürften vorne und hinten nicht gelangt haben. Alleine die Beleuchtung wurde im Ausschuss mit über 10.000 € vorgestellt. Ankauf, Abbruch, Neubau und Planungskosten miteingerechnet wurden hier sicher 200.000 €, vielleicht auch noch mehr, fällig.