„Autor Stefan Dähnert, der auch „Tod im Häcksler“ schrieb, und die Regisseurin, die in Ludwigshafen 2010 auch das Vergewaltigungsdrama „Der Brand“ drehte, beweisen an verschiedenen Stellen Humor. Interessante Figuren, ein spannender Fall, der Rückgriff auf die eigene Geschichte sowie viele hübsche Regieeinfälle und stimmige Details machen ihren „Tatort“ zu einem der besten, der je aus Ludwigshafen kam.“ In solche Lobeshymnen versteigt sich Herr Stefan Otto in der Rheinpfalz vom 16.11.2019.

Christian Buß stößt in Spiegel Online in ein ähnlich kräftiges Horn: „Drehbuchautor Stefan Dähnert, der auch schon ‚Tod im Häcksler‘ geschrieben hatte und zuletzt den Lindholm-‚Tatort‘ aus Göttingen, baute den neuen ‚Tatort‘ rigoros als Sequel auf und arbeitet den Fortsetzungscharakter smart mit Zitaten hervor.“

Foto: SWR

Die Erwartungen der neun Millionen Zuschauer im Vorfeld auf diese „Fortsetzung“ waren also sicherlich so hoch wie meine, zumal sämtliche regional relevanten Medien im Vorfeld nichts unterlassen hatten, um diese Fortsetzung zu pushen und Spannung aufzubauen.

Der Fernsehabend entpuppte sich dann als Riesenenttäuschung. Was da geboten wurde, war einfach nur schlecht – grottenschlecht. Noch nicht mal zum Ärgern.

„Nach 10 Minuten hab´ ich gedacht, das tue ich mir nicht länger an, und hab´ die Zeitung gelesen.“ Das sagte einer der Neun Millionen heute zu mir. Ich konnte nur beipflichten. Ich weiß nicht, welchen Film die eingangs zitierten Kritiker gesehen haben, aber dieser Tatort kann es bestimmt nicht gewesen sein: Keine Spur Humor, smart war da auch nichts und hübsche Regieeinfälle habe ich auch keine entdeckt. Eine Ladung Mist im Lokal und das penetrante Nennen des FCK als Synonym für Lokalkolorit – das ist einfach nur einfallslos.

Daumen:

Eindeutig nach unten.

Meine persönliche Kritik:

Vorankündigung – e Haufe Balawer um nix un widdernix

Anspruch – iwwerkandiddeld

Handlung – worres un langweilich

Titel – hebgedreht

Spannung – haschdde nix devon mitgridd

Humor/Witz – weller Humor?

Lena Odenthal – do hat se jo hoffentlich käh Geld defor gridd

Stefan Tries – wenischtens ähner, der wo sich e bissje ahngestrengt hat

Kameramann – der hat ganz gudd druffgehall

Drehorte – was willschde annerschd mache: es is halt scheen bei uns  

Kostüm/Maske – die kenne scheint´s nur verroppte Pälzer

Kulisse – das hätt´ jeder Theaterverein genauso gudd hingridd

Szenenbilder – fier manche geheere se geschwaad

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Fazit – schad´ um´s viele Geld, was das do widder gekoschd hat