Einen gleichlautenden Beitrag habe ich nach 50 Tagen Amtszeit von Michael Vettermann veröffentlicht. Anlass war der ziemlich katastrophale Zustand der Internetseite der VG Rockenhausen in Sachen Aktualität. Es ist naheliegend, diese Überschrift bei ähnlichem Anlass erneut aufzugreifen. Heute war so ein Anlass:
Die Rheinpfalz hat für den 25.9. eine Kreistagssitzung im Roten Saal der Donnersberghalle angekündigt. Da ich kaum glauben kann, dass der Kreistag nebst Zuschauern dort Platz findet (liegt da vielleicht ein Druckfehler vor?) und ich gerne die Tagesordnung einsehen würde, betrete ich das „virtuelle Kreisgebäude“ (wie es der Ladrat auf der Startseite nennt) unter www.donnersberg.de.
Die weitere Recherche hat mit diesen Ankündigungen dann in etlichen Bereichen nicht mehr viel gemein. Gut, ich klicke mich schnell durch zu Kreistag > Sitzungen, aber dann ist auch schon Schluss. Ich klicke mich auch schnell durch zu > Niederschriften oder zu > Beigeordnete, funktioniert auch prima. Nur, die Informationen dort sind entweder unvollständig oder auch schlicht falsch.
Na, wer isses denn nun?
Facebookseiten: Aktuell ist anders
Auch die Facebook-Seite des Landrates lässt an Aktualität zu wünschen übrig: Die Posts erscheinen etwa wöchentlich und aktuell gibt es seit 9 Tagen nichts Neues mehr. Das bei einem Medium, das ja vom Aktuellen und von Spontaneität lebt.
Während die Facebook-Seite des DTV noch einigermaßen aktuell daherkommt, ist die Facebook-Seite des Kreises eine biedere Katastrophe:
Hätte es im letzten halben Jahr keinen 50-Tage-Countdown bis zum Kreisjubiläum gegeben . . . Au Backe!
Wenige Meldungen und ansonsten ein paar Hinweise auf Stellenangebote.
„Mit de große Hunde belle wolle . . .“, diese pfälzische Redewendung drängt sich einem bei den meisten Auftritten der öffentlichen Institutionen in den sozialen Netzwerken und im Netz auf.
Armuts-Zeugnis
Ein Hauptgrund dafür liegt sicherlich in viel zu schmalen Budgets. Das Geld langt gerade noch für die neue Seite, das war´s dann. Die Pflege der Seite liegt dann beim eigenen Personal aus Verwaltung oder Technik, das dafür einfach keine Zeit und – im Regelfall – auch keine Ausbildung hat.
Ein weiterer Grund: Die Macher der Seiten rekrutieren sich allzuoft aus dem immer gleichen Pool von Namen, die von den immer gleichen Mandatsträgern in den immer gleichen politischen Gremien weitergereicht werden. Kreativität wird auf deren Seiten zwar gepredigt, geliefert werden aber die immer gleichen einfallslosen und gleichstrukturierten Seiten. Kreise, Verbandsgemeinden, Städte, Gemeinden . . . Einheitsbrei.
Es kann also eigentlich nur besser werden.
Hofft jedenfalls, wie immer, Ihr Peter Gläser
Vielleicht findet eine “ Nichtöffentliche Sitzung “ statt. Ansonsten hätte doch die Rheinpfalz einen größeren Vorbericht
Was verlamgst Du denn von der öffentlichen Verwaltung? Dass jetzt auch noch die elektronischen Auftritte immer auf dem Laufenden sind, geht ja gar nicht bei der grossen Belastung und Verwaltung.
Aber Spass be Seite: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und nicht zu vergessen: Wer interessiert sich schon die Lokalpolitik? Ausser Dir.
Kommunalpolitik interessiert mehr Bürgerinnen und Bürger als Du denkst und das ist auch gut so.
DAS will ich meinen, Herr Schäfer, Danke !
Vielleicht ist es sogar Teil des Problems, dass die Politik glaubt, nicht wahrgenommen zu werden, insbesondere von jungen Menschen.
wer Druckfehler in meinen Komentaren findet, darf sie behalten.
Hallo, guten Abend,
das ist schon eine merkwürdige Sache, jetzt heute Abend ist de Sitzungstermin vom 25.09. in ROK eingetrage, auch zu finden unter der Suchoption „Bekanntmachung Sitzungen“. Zwischen Ihrer Suche und heute Abend wurde der Termin veröffentlicht, vielleicht ewas spät um die Bürger „mitzunehmen“.
Ich bin froh, dass ich nicht die Einzige bin, die gerne Niederschriften gelesen hätte, wenn diese zur Verfügung stehen würden.
Transparnz geht anders, oder die Niederschriften sind so versteckt, dass wir einfach nur zu ungeschickt sind diese zu finden.
In der Sitzung vom 28.05. d.J. bspw. wurde unter Pkt. 12 Mitteilungen und Anfragen über den
Sachverhalt Nachtzug KL-Alsenz und umsteigefreie Verbindung auf der Alsenztal-Strecke nach Mainz und Frankfurt berichtet. I der aktuellen Situation würde sich so mancher schon über genau diesen Sachstand informieren wollen, um die Fortschritte im ÖPNV zu issen. Leider ist die Niederschrift nicht verfügbar – also nicht gefunden..
Sorry, die Tastatur braucht dringend ein neues „w“ und ich vermutlich eine neue Brille.
Hallo,
Sie bemängeln handwerkliche Fehler, leider machen Sie selbst auch einige:
– am 23.9. war keine Sitzung (siehe ihren roten Stempel)
– Sie unterstellen eine fehlende Ausbildung zur Pflege (woher wissen Sie das?)
– Haben Sie eine Aufstellung, ob die „Macher der Seiten“ immer diesselben sind?
mfg tm
Vielen Dank, lieber Herr Mayer, für Ihren Kommentar.
Sie haben Recht, die Sitzung war am 25., nicht am 23. Bitte entschuldigen Sie meine Nachlässigkeit. Möglicherweise sollte ich bald mit Frau Ruff einen Optikerladen aufsuchen 🙂
In Sachen „Pflege“ bleibe ich dabei: Es gibt „in aller Regel“ meistens Systemadministratorn*innen und im Personalstamm gibt es sicher auch oft begabte und manchmal auch geschulte User*innen. Aber Social Media- und/oder Content-Manager dürften höchst selten eingestellt sein. Und die Planstellen fürs Marketing sind für die HP-Pflege auch die falsche Adresse.
Wegen des von mir behaupteten „Pools an immer gleichen Macher“ bitte ich Sie, sich mal genauer mit der Agentur zu befassen, die die Homepage der Kreisverwaltung designt hat.
Wenn Sie auf das Impressum der Agentur klicken, Sie finden es unter dem Link https://chamaeleon.de/impressum/ erfahren Sie, dass ein gewisser Herr Reimer Steenbock Vorsitzender des Aufsichtsrats ist.
Geben Sie dann dessen Namen in die google-Suche ein, lesen Sie im AK-Kurier vom 1.9.2008, dass Herr Reimer Steebock nach 23 Jahren als Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes (GStB) in Rheinland-Pfalz in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Rufen Sie dann die Referenz-Seite der Agentur unter dem Link https://chamaeleon.de/Oeffentliche-Verwaltung/#referenzen auf, lesen Sie dort: „Über 320 Verwaltungen, Landesämter und kommunale Spitzenverbände gehören zu unseren zufriedenen Kunden.“ Und ganz oben auf dieser Liste steht der (Achtung!) GStB, der Gemeinde- und Städte-Bund in Rheinland-Pfalz.
Das, lieber Herr Mayer, ist es, was ich meine.
Späte Grüße aus Rockenhausen,
Peter Gläser
Sehr geehrter Herr Gläser,
sie liegen daneben. Ich habe das auch mal recherchiert: Diese Firma bietet ein Werkzeug zur Gestaltung von Webpages.
So wie Word zum Schreiben von Briefen oder beispielsweise WordPress als Content-Management. Da ist auch immer der gleiche Hersteller (z.B. Microsoft, den derzeitigen GF-Deutschland habe ich nicht recherchiert) Anbieter des Systems. Sie würden wohl trotzdem nicht behaupten, dass alle Briefe, die mit Word geschrieben sind, gleich aussehen.
Die Gestaltung an sich bleibt dem Kunden überlassen. Wenn man sich die angegebenen Referenzen ansieht, bemerkt man das durchaus.
Also sehr geehrter Herr Gläser: Setzen, Sechs, Thema verfehlt!
Lieber Herr Mayer,
dafür, dass das mein Blog ist, gehen Sie ja ganz schön heftig mit mir um: „Setzen, Sechs“ und dann auch noch „Thema verfehlt“.
Über Stil kann man ja trefflich streiten und ich kann auch damit leben, dass Sie mir eine Sechs verpassen – nicht jede/r muss meine Meinung teilen. Aber Thema verfehlt?
Es ist richtig: Diese Firma bietet ein Werkzeug zur Gestaltung von Webpages an. Man sagt dazu auch: Sie ist damit „auf dem Markt“. Wer aber auf dem Markt ist, will sich auf dem auch dauerhaft „platzieren“, will also möglichst viel und lange verkaufen. Spätestens dann geht es sowieso nur noch sekundär um das Produkt selbst. Es geht in erster Linie ums Verkaufen, ums Geld machen.
Das Produkt mag auch für ein bestimmtes Portfolio durchaus gut geeignet sein, aber für viele andere, z.B. gerade wegen einer Universalität (wie bei Word), eben auch nicht. Und deshalb braucht es gute Verkäufer, braucht es gute und gerne auch mal übertriebene oder auch gelogene Marketingstrategien und nicht zuletzt die Lobbyisten*innen.
Ex-Politiker*innen landen daher schon mal gerne in der Wirtschaft und bemühen dort ihr altes Netzwerk. Sie landen z.B. bei der DB, bei Gazprom, bei Opel in der Marketingabteilung, bei Bilfinger oder eben auch bei einem Softwareproduzenten.
Das, lieber Herr Mayer, ist Teil 1 meines Themas.
Das Problem dabei, bzw. meine Schlussfolgerung und Teil 2 meines Themas: Andere, die Maßgeschneidertes/Besseres anzubieten hätten oder ausarbeiten könnten, kommen immer weniger zum Zug. Die Platzhirsche dominieren den Markt und es entsteht dann „der Einheitsbrei“, von dem ich sprach.
In diesem Sinn und mit besten Grüßen, Ihr Peter Gläser