Keine Angst, liebe Leserinnen und Leser, in diesem Beitrag gibt es mal keine Politik. Dabei sind die Zeiten ja durchaus hochpolitisch und auf den größeren Bühnen der Bundes-, Europa- und Weltpolitik geht es aktuell ja auch drunter und drüber. Dort agieren allenthalben Rabauken*innen (nach Duden gibt es die weibliche Form tatsächlich) für die nicht einmal mehr die Grundregeln eines einvernehmlichen geslleschaftlichen Zusammenlebens gelten, geschweige denn so etwas wie politische Tugenden.

Quelle: Youtube-Trailer Oststadt Theater Mannheim – Ein Käfig voller Narren

Aber wie gesagt, es soll ja in diesem Beitrag endlich einmal keine Politik vorkommen. Es soll um´s Theater gehen. Und damit ich nicht vom Thema abkomme, sitze ich mit Ohropax vorm PC, sonst höre ich viel zu laut, was die Vögelchen rundum auf den Dächern in den Abendhimmel trällern. Da zwitschertwittert nämlich gerade eine kesse Amseldame, es gäbe angeblich Zeitgenossen (diesmal definitiv ohne weibliches *innen) , die sich im Nachbeben der Kommunalwahl so heftig am Koalitions- und Postengeschacher beteiligen, dass sie dabei glatt vergessen, was sie vorher zum selben Thema – aber halt ganz anders – gesagt und versprochen haben.

Wie sagt´s doch der gute alte Elvis in „are you lonesome tonight“: „The world’s a stage and each must play a part„. So lässt sich dieses Phänomen vielleicht erklären: Schimpfen über die Großkopfeten und deren „närrisches“ Treiben in Mainz, Berlin, London, Washington oder wo auch immer und im selben Augenblick die kleine Pfütze vor dem eigenen Haus mit dem Ozean verwechseln und zum Weltumsegler mutieren. Auch Arthur Schopenhauer denkt in diesem Kontext an die Pfütze:

Für die Eitelkeit ist selbst eine Pfütze ein wohlgefälliger Spiegel.

Quelle: C NC Copyright

Ganz ehrlich, lieber Leserinnen und Leser, ich wollte wirklich nur über „Theater“ schreiben und nicht über Politik – aber Sie sehen ja selbst, dass da gar kein Entrinnen ist. Es ist wohl so, dass die beiden doch irgendwie zusammengehörendas Theater und die Politik. Hier wie da Akteure, die mehr oder weniger perfekt in ihre Rollen schlüpfen, da wie dort das erlauchte Publikum, entspannt und relaxt zurückgelehnt (man hat ja Eintritt gezahlt) und am Ende gibt es mehr oder weniger Applaus.

Richtig wäre hingegen ein kollektives Aufbegehren des Publikums: Pfiffe! Buhrufe! Kein Beifall, sondern Liebesentzug!

Wenn überhaupt etwas wirkt, dann das. Denn in der Pause oder während der Vorstellung einfach nur vorzeitig nach Hause gehen – das ist wirkungslos. Wir sind doch viel zu gut erzogen und machen selbst dann die Tür auch noch gaaanz leise zu, weil wir ja auf keinen Fall jemanden auf der Bühne oder im Publikum stören wollen.

Quelle: Homepage Oststadt Theater Mannheim – Premierenankündigung

Jetzt aber ernsthaft weg von der Politik: Im Oststadt Theater Mannheim ist kollektiver Beifall momentan absolut erwünscht und sicher auch verdient.Unser Uwe Naumann, ein Rockenhausener, spielt da schon länger mit und ist auch jetzt wieder voll dabei mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand (Vorsicht Peter! Jetzt bist du ja gleich schon wieder bei der Politik und deren Worthülsen!).

Quelle: Facebook

Der liebenswerte stadtbekannte Espresso-Trinker, Lebens- und Erotik-Künstler, Museumswächter und Ex-Trabi-Fahrer hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Schauspielerkarriere eingeschlagen und sich über das Gerry Jansen Theater in Alzey, die Sommerfestspiele Wiesbaden, das Luna-Theater in Heppenheim bis in das Oststadt Theater Mannheim gespielt – eine grandiose Leistung!

Super gemacht, Uwe!

Quelle: facebook

Und mit unglaublichem Fleiß und tollem Engagement hat er sich für sein Rockenhausener Punlikum anspruchsvolle und umfangreiche Drehbücher vogenommen und als herrlich komödiantische Ein- und Zweiakter in unserem Städtchen erfolgreich aufgeführt. Da klatscht man gerne. Also schnell buchen und dann mal lachen, am Freitag gibt´s in Mannheim die nächste Vorstellung:

Ein Käfig voller Narren

Der Titel des Stücks ist Programm – leider auch Synonym für den aktuellen Zustand in Teilen der kommunalen Politik.